Neue Mobility im Portugiesenviertel Hamburg

Neue Mobility und der öffentliche Raum, 2022.

Durch die CORONA Pandemie beschleunigt sind viele Städte und Kommunen dabei ihre Nutzung des Strassenraumes zu evaluieren und zu verändern (z.b. durch neue PopUp Fahrradwege oder Verlagerung von Gastronomie ins Freie… Diese Veränderungen haben auch zu neuen Haltungen und Wünschen gegenüber dem öffentlichen Raum geführt, und die Frage nach dessen Nutzung ist zu einem wichtigen Thema geworden: Soll der Strassenraum vornehmlich durch die PKW Nutzung bestimmt sein, oder kann man sich etwas anderes und besseres vorstellen?

Antworten auf diese Frage müssen zügig entwickelt werden und gut durchdacht sein. Es geht hier um einen spezifischen und speziellen Ort mit eigenen Anforderungen und Zusammenhängen: das ‘Portugiesenviertel’ in der Neustadt Hamburg.

Geprägt durch eine lebendige Strassenszene lockt es (bei entsprechendem Wetter) viele Bummler und Touristen an, hat daher Gaststätten und spezialisierten Handel und Geschäfte. Aber das ist nur ein Teil des Charakters, er ist ebenfalls geprägt durch die Nähe zum Hafen, die Innenstadt sowie verschiedene Kirchen und vor allem auch dem ‘Michel’ (Sankt Michaelis).  Veränderungen müssen daher diesem Gesamtbild gerecht werden (Nutzer, Betroffene, Anwohner, Besucher) sowie eine Auseinandersetzung mit den sich verändernden Bedingungen und Anforderungen an Städte beinhalten.

Um technisch auf dem Stand der Zeit zu sein, und auch jüngere Zielgruppen anzusprechen, sowie die Stadtentwicklung und Digitalisierung in einem Atemzug zu verbinden, werden die Resultate durch webbasierte Augmented Reality auf jedem SmartPhone ohne APP sichtbar gemacht. Direkt an den Orten die sich verändern sollen wird durch Aufruf eines Zeichens auf der Strasse (Aufkleber mit Symbol) die Visualisierung aufgerufen. 

Die verwendete Technik ist Open Source und kann ohne die Installierung einer APP direkt von jedermann anonym genutzt werden. Der Betrachter wird in kommenden Stufen ermöglicht seine eigenen Vorstellungen einzuspeisen und an der Entwicklung teilzunehmen (Partizipation).

Vor Ort kann sich jeder Besucher ein Bild von den Vorschlägen machen, Kommentare und Ideen beisteuern und Verbesserungen anregen. 

Eine prototypische Erstanwendung (MVP) zu entwickeln hat sich das Seminar Stadtplanung an der HCU zur Aufgabe gemacht. Dieses Projekt wird im Verlauf hier begleitet und wurde öffentlich Anfang April mit viel Interesse im Quartier vorgestellt und diskutiert.

Gefördert aus Mitteln des #moinzukunft Hamburger Klimafonds

© NeueMobility 2022 (contact: Daniel Jenett, info(at)jenett.com, 0172 2494250)